CDU im Frankfurter Westen Umbruch bei der CDU im Westen

29.01.2016 Von HOLGER VONHOF
Für die Stadtverordnetenversammlung tritt die CDU im Frankfurter Westen fast komplett mit einer neuen Mannschaft an; für den Ortsbeirat kandidieren dagegen vorrangig bisherige Mandatsträger.

 

Bild: Harsche (hinten l.) und Jörg Löllmann (r.) sind die bestplatzierten Kandidaten der CDU im Frankfurter Westen für die Stadtverordnetenversammlung. Hier posieren sie mit einem Großteil der restlichen Kandidaten für den Römer und den Ortsbeirat 6.

Frankfurter Westen.

28 Mandate hat die CDU derzeit in der Stadtverordnetenversammlung. Damit ist der einzige Kandidat der Partei im Frankfurter Westen, der sich berechtigte Hoffnung auf einen Einzig nach der Kommunalwahl am 6. März machen kann, Prof. Johannes Harsche von der CDU Höchst / Unterliederbach – er hat Listenplatz 20. Nach ihm folgen Jörg Löllmann (Schwanheim / Goldstein, Platz 30), Susanne Ronneburg (Sossenheim, Platz 36) und Markus Wagner (Griesheim, Platz 38).

Über Kumulieren und Panaschieren könnten sie es trotzdem schaffen – „die Wähler können ihr Kreuzchen ja nicht nur oben an der Liste machen, sondern auch direkt bei den Kandidaten“, sagt Uwe Serke, Vorsitzender der CDU-Arbeitsgemeinschaft West.
Was sie auch müssen, wenn sie die CDU-Leute aus dem Frankfurter Westen im Römer haben wollen. Denn die Kandidaten der CDU sind außer Harsche alles Neulinge, was die Stadtverordnetenversammlung angeht, und deshalb nicht auf sichere Listenplätze gelangt. Bei der letzten Wahl war der Westen weit vorne stark vertreten, mit Fraktionschef Markus Heuser (Schwanheim, Platz 1), Dr. Bernadette Weyland (Schwanheim, Platz 4) und Uwe Serke (Sossenheim, Platz 28). Serke kandidiert nicht mehr für den Römer, um sich seinem anderen Mandat als Landtagsabgeordneter besser widmen zu können. Weyland ist als Staatssekretärin nach Wiesbaden gegangen; für sie ist 2013 Harsche in die Stadtverordnetenversammlung nachgerückt. Und auch Helmut Heuser tritt nicht mehr an.

 

Hoffen auf Nachrücker
„Es ist einfach ein Umbruch“, sagt Uwe Serke. Er hofft darauf, dass CDU-Kandidaten zu ehrenamtlichen Magistratsmitgliedern werden, ihre Plätze in der Stadtverordnetenversammlung somit frei sind und weiter hinten platzierte Kandidaten nachrücken. Die Kandidaten auf den Listenplätzen ab 40 schaffen es jedoch höchstens übers Kumulieren, das heißt, wenn CDU-Wähler ihre Kreuzchen direkt bei ihnen machen. Dazu gehören Gerrit Ulmke (Höchst / Unterliederbach, Platz 42), Marita Schäfer (Nied, Platz 51) oder Kevin Bornath (Zeilsheim, Platz 54). Wenig bis keine Chancen haben Franz Ilg (Sindlingen, 63), Thomas Meder (Höchst / Unterliederbach, 71), Bernd Bauschmann (Zeilsheim, 72), Peter Klonecki (Nied, 77), Jochen Lüdicke (Sossenheim, 80), Andreas Mengelkamp (Höchst / Unterliederbach, 83) und Mathias Wild (Griesheim, 102).
Im Ortsbeirat 6 (Frankfurter Westen), der ebenfalls neu gewählt wird, hat die CDU derzeit sieben Mandate und stellt als stärkste Fraktion den Ortsvorsteher. Auf dieser Ebene macht das alte CDU-Team mit Ausnahme von Ortsvorsteher Manfred Lipp (Schwanheim) weiter. Die ersten sieben Kandidaten der Ortsbeirats-Liste dürfen sich auch deshalb im sicheren Bereich wähnen, weil etwa die AfD fürs Stadtteil-Parlament nicht antritt.
Sie müssen ihre Mandate allerdings gegen SPD, Grüne und Linke verteidigen. Auf den ersten sechs Plätzen kandidieren die bisherigen Mandatsträger Susanne Ronneburg (Sossenheim), Markus Frank (Griesheim), Albrecht Fribolin (Sindlingen), Hans-Christoph Weibler (Höchst / Unterliederbach), Bernd Bauschmann (Zeilsheim) und Ilona Klimroth (Schwanheim / Goldstein). Neu auf Platz sieben ist Peter Klonecki (Nied). Ihm folgen Markus Wolle (Höchst / Unterliederbach), Manuel Tiedemann (Sossenheim), Marita Schäfer (Nied) und Patrick Stappert (Sindlingen). Stappert ist der einzige Kandidat, der nicht für die CDU, sondern die Junge Union antritt. Die Plätze 11 bis 21 (21 Mitglieder hat der Ortsbeirat 6) müssen auch darauf hoffen, eventuell ob ihrer Beliebtheit im Stadtteil nach vorne gewählt zu werden – oder nachzurücken, sollten Ronneburg und Wagner zugunsten der Stadtverordnetenversammlung auf ihr Ortsbeiratsmandat zu verzichten, so sie denn in den Römer gewählt werden.

 

Besser als in der Stadt
Bei der letzten Kommunalwahl lag das Ergebnis der CDU im Frankfurter Westen mit 35,2 Prozent weit über dem stadtweiten Votum (30,5 Prozent); im Ortsbeirat gewann die CDU 34,5 Prozent aller Stimmen.„Wir wollen die stärkste politische Kraft bleiben“, sagt Serke. Er hofft darauf, dass die Wähler die Wahlen nicht durch das Thema Flüchtlingspolitik entscheiden: „Wir wollen aber die kommunalpolitischen Themen in den Vordergrund stellen.“ Die CDU habe als führende Kraft der schwarz-grünen Römerkoalition viel erreicht, etwa den für Frühjahr avisierten Neubau des Klinikums Höchst, die Entscheidung zur Sanierung des Griesheimer Bahnhofs, eine Verbesserung der Kinderbetreuung, den Neubau der IGS West oder den bereits beschlossenen Neubau der Henri-Dunant-Schule in Sossenheim. Große Themen seien der Wohnungsbau, die Regionaltangente West und die Industrieparks Höchst und Griesheim.
Die CDU im Westen will sich auf den Straßenwahlkampf konzentrieren. Ausnahmen sind eine Veranstaltung zum Thema Industrie mit Stadtrat Markus Frank, deren Termin noch offen ist, sowie der Besuch des CDU-Spitzenkandidaten Michael zu Löwenstein beim Stammtisch der CDU Höchst /Unterliederbach am 18. Februar im „Kellersche“ in der Nahestraße 2.

 

Quell:

Artikel vom 29.01.2016
Artikel: http://www.fnp.de/lokales/main-taunus-kreis/Umbruch-bei-der-CDU-im-Westen;art676,1824458
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