Stefan Mack (weißes T-Shirt) hat die Tour zusammengestellt, die von Mitgliedern der CDU und anderen Interessierten abgeradelt wurde. Er ist Vorstandsmitglied der Nieder Christdemokraten und Mitglied im Verkehrsclub Deutschland (VCD).

 

 

Radler brauchen gute Ortskenntnis
01.08.2015 Von Melanie Taylor (Höchster Kreisblatt)


Zum Auftakt ihrer sommerlichen Stadtteilrundgänge war die Nieder CDU
nicht zu Fuß, sondern mit dem Fahrrad unterwegs: Die Gruppe inspizierte die Fahrradwege im Stadtteil und drumherum. Stefan Mack (weißes T-Shirt) hat die Tour zusammengestellt, die von Mitgliedern der CDU und anderen Interessierten abgeradelt
wurde. Er ist Vorstandsmitglied der Nieder Christdemokraten und Mitglied im Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Nied.
Manchmal sind es Kleinigkeiten, die für Pedalisten einen großen Unterschied machen. An der Ecke Landauer Straße / Dürkheimer-Straße in Nied ist so ein Punkt. An der T-förmigen Kreuzung ist es für links abbiegende Radfahrer, die aus der Landauer Straße kommen, schwierig, die Kurve zu kriegen. „Sie haben Angst, umgefahren zu werden“, erklärt Andrea Stenzel. Teil des Problems ist, dass die Markierung zu weit an die querende Fahrbahn reicht.
Außerdem wird es ihrer Erfahrung nach schnell eng, wenn Fahrzeuge von
der Dürkheimer Straße in die Landauer einbiegen wollen. Es sind solche Anmerkungen zur Straßensituation, die sich die CDU Nied von Bürgern erhofft hat, als sie zu Radtour durch Nied aufgerufen hatte. Ein gutes Dutzend Radler folgte dem Appell – und nutze die Gelegenheit für eine schöne Tour durch den Stadtteil.

Viel getan für Radler

Die Idee stammt von Stefan Mack. Er ist Beisitzer im Vorstand der CDU Nied und Mitglied des Landesvorstands des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und wollte, wie er sagt, auf bereits vollzogene städtebauliche Verbesserungen für Radfahrer aufmerksam machen. So führt die Route vom alten Nieder Rathaus gleich zum vor zwei Jahren neu gestalteten Kerbeplatz unterhalb der Niddaschule. Der Charakter des Nidda-Uferweges sei hier sehr gut aufgenommen worden, lobte Mack die gestalterischen Überlegungen, die in den Platz eingebracht wurden. Mehr Grün, Bänke und andere Sitzgelegenheiten sollen einladend wirken. Ein Konzept, das offensichtlich funktioniert: Einige Jugendliche spielen auf dem Asphalt Ball, Spaziergänger schlendern den Weg entlang, und auf einer Bank haben es sich vier Jugendliche gemütlich gemacht.

ADFC radelt mit

Dann geht’s weiter am Fluss entlang und nach dem Niddastrand wieder hoch in Richtung Neumarkt und Bücher-Siedlung. Hier und da begegnen der Gruppe Stellen, die unzureichend ausgeschildert sind oder etwa die Durchfahrt verbieten, obwohl sich viele Teilnehmer vorstellen können, sie gerade für Radfahrer freizugeben. Dennoch: Gute Radwege und ruhigere Straßen gibt es einige. „Es ist schon viel für die Radfahrer getan worden“, betont die Nieder CDU-Vorstandsvorsitzende Marita Schäfer.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt Bertram Giebeler, verkehrspolitischer Sprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC). Verbesserungspotenzial sieht die Radfahrer-Lobby dennoch: So macht Giebeler darauf aufmerksam, dass es an der Mainzer Landstraße am Knotenpunkt mit dem Zubringer zur Schwanheimer Brücke nur auf einer Seite einen Radweg gibt. Der ist jedoch erlaubterweise nur in östlicher
Richtung befahrbar. Gerade im Hinblick auf das neue Gymnasium, das in Nied errichtet werden soll, müsse aus seiner Sicht eine Lösung gefunden werden, die eine direktere und übersichtlichere Anbindung für Radfahrer und Fußgänger erlaubt. So gibt es zwar hinter dem Erdwall an der Mainzer einen Weg, der von Radfahrern in Richtung Westen genutzt wird. Um ihn zu nutzen, muss man allerdings ortskundig sein. Ein weiteres Manko, das den Radlern bei ihrem Ausflug auffällt: Es gibt viele schöne Radwege, die in die benachbarten Stadtteile führen. Doch die Verbindungen sind selten ausgeschildert. Die Radtour der CDU ist aus Sicht von Marita Schäfer ein Erfolg. Die vorgetragenen Ideen wollen die Christdemokraten besprechen und gegebenenfalls in die Gremien, etwa den Ortsbeirat, einbringen.